Olympique Lyon (7.-9. März 2005)

„Das Wunder von der Weser“ bzw. „Das Wunder von der Rhône“ sollte es werden. Nach der 0:3 Hinspielniederlage (Champions League Achtelfinale)im Bremer Weserstadion brauchten wir so etwas in der Art. Dementsprechend euphorisch waren 11 Werderfreunde aus dem südlichen Emsland Richtung Frankreich unterwegs. Eine Strecke ca. 1000km lang! Doch hat es sich am Ende gelohnt?

Fangen wir aber vorne an. Montags Abend (7. März) um 21.00 Uhr war unser Treffen im Fanclublokal Helmut Rakers in Gersten angesetzt. Überpünktlich waren hier nur unsere Emsbürener Mitglieder, die es anscheinend kaum abwarten konnten das erste Champions League Viertelfinale Bier zu trinken. Um 23.00 Uhr stürmte der Präsident eines benachbarten Fanclubs die Kneipe und holte uns zur Reise im komfortablen Reisebus ab. Ein komfortabler Reisebus ist uns zumindest angepriesen worden. Doch große Unterschiede zu Günthers besten Bus aus Gersten konnte nicht festgestellt werden. Zwei Fernseher reichen anscheinend aus, um aus einen stinknormalen Bus einen Luxusbus zu machen. Aber egal. Wir wollten uns ja nicht erholen, sondern feiern.

Für die Stimmung im Bus war wieder mal Sven zuständig. Einige Schlachtrufe „Werderfreunde Emsland Süd“ brachten zumindest ein paar mal richtig Stimmung im Bus. Wahrscheinlich schonten sich viele Gäste für das Spiel. Ein großer Fehler wie sich im nachhinein herausstellte.

Die erste Pause die wir so richtig realisiert haben, war der Halt in Luxemburg. Der frisch aufgebrühte 6 Uhr Kaffee hat die meisten Mitglieder von uns aber doch ziemlich zurückgeworfen. Denn nach 7 Stunden Busfahrt wurde man eigentlich erst jetzt so richtig müde. Und dann dieser Kaffee! Um 8 Uhr ca. 100 km weiter gab es in Frankreich ein richtiges Frühstück. Durch eine nette Geste des Fanclubs aus Hopsten gab es dann ein leckeres Steakbrötchen mit Krautsalat und Zaziki. Alles das, was für ein gesundes Frühstück benötigt wird.

Um die Mittagszeit am Dienstag erreichten wir dann endlich das Rhônetal in Frankreich. Ein ernsthaft großes Problem machte die Runde. Wo ist die nächste Kneipe? Los ging es Richtung City. Doch wer glaubt rund ums Stadion gibt es zahlreiche Lokalitäten, wo man so richtig gepflegt ein wahnsinnig leckeres französisches Bier trinken kann, der irrt gewaltig. Das einzige was Frankreich zu bieten hatte war Mc Donalds und einige Friseurgeschäfte. Letzteres nutze Frank Kock schließlich auch aus und lies sich die Werder Raute im Nacken einrasieren. Coole Aktion! Nach stundenlangen Suchen hatten wir dann endlich die optimale Kneipe für uns gefunden. Nur blöde, dass sich hier auch alle Olympique Lyons Fans trafen. Aber das wussten wir am Nachmittag noch nicht und gingen natürlich hinein.

Der weitere Tagesablauf kann nur noch in Stichpunkten angegeben werden. Durch die französische Luft wurde mir ab und zu doch ein wenig schwindelig. :-)

16.00 Uhr Kneipe leer; die Werderfreunde gut angetrunken
17.00 Uhr die ersten Lyon-Fans trafen ein; die Werderfans fast auf Hochtouren
18.00 Uhr Kneipe bis zum letzten Platz mit Lyon-Fans gefüllt; die Werderfreunde stimmen Micoud Gesänge an!!!

Alles ziemlich lustig. Zu betonen ist ausdrücklich in Freundlichkeit der Franzosen. Kein Stress, keine Idioten die nur auf Krawalle los sind. Eine freundliche Atmosphäre überall. Daran können sich Fans aus Holland und England ein Vorbild nehmen.

Um 20.00 Uhr war es dann soweit. Werder sollte ins Viertelfinale einziehen und wir waren im Bremer Fanblock. 20.45 Uhr Anpfiff! Die Fans in der Gästekurve bestimmten das Geschehen. Mitten in Frankreich regierte hier nur der SVW. Doch waren an diesem Tag nur die Fans Europatauglich. Werder ging mit 2:7 unter und machte sich zum Gespött einer ganzen Nation. Hier braucht auch nichts schön geredet werden. Wir wünschten uns nur alle zusammen, dass die Spieler auf dem Platz mit dem Bus zurückeisen sollten. Und wir chartern uns ein Reiseflugzeug.

Nach dem Abpfiff ging es aber dann doch wieder in unseren gemütlich warmen Reisebus weiter. Draußen war es nämlich furchtbar kalt. Möhle unser Busfahrer aus Gersten brachte uns schließlich gesund und munter zurück ins schöne Emsland. Zusammenfassend kann man sagen, das war eine geile Fahrt. Bis auf 90 Minuten Fußball war so ziemlich alles OK.

Die Werderfreunde waren diesmal Pivi, Grobi, Förster, Anja, Matthias, Kabeltrommel, Präsi, Daniel, Frank, Winnie und Jury. Dank geht an dieser Stelle noch an die Wesertigers aus Hopsten für die einwandfreie Vorbereitung und Durchführung. Und außerdem bedanken wir uns bei Krombacher! Ohne Bier wäre die Rückfahrt ziemlich trostlos geworden. In diesem Sinne! Prost!

PS: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten! Bilder dieser Tour gibt es im Bilderbereich zu sehen!